M 6 Theologische Impulse zur Speisung der 5000

Perspektive von Elisabeth Thiede, Brasilien

Arbeitsaufgaben

  1. Was ist für den Autor das eigentliche Wunder in der Erzählung?
  2. Welche Rolle spielt im Text die Sorge für die Menschen?
  3. Wie wichtig ist der Aspekt des Teilens?

Arbeitsmaterial

Weltkarte mit Argentinien im Zentrum
Argentien im Zentrum world map generator

Welche Bedeutung hat die Geschichte für uns heute?

Die Speisung der 5000: ein Zeichen der Hoffnung und Gemeinschaft für die Welt Die heutige Reflexion lädt uns dazu ein, in die inspirierende Geschichte der Brotvermehrung einzutauchen, eines der symbolträchHgsten Wunder Jesu Christi. Dieses Ereignis, von dem in allen vier Evangelien berichtet wird, unterstreicht nicht nur die Macht und Gnade Jesu Christi, sondern auch sein tiefes Mitgefühl und seine Fürsorge für die Menschen.

Der Text über die Vermehrung der Brote und Fische steht im Mittelpunkt von Jesu Christi Wirken in Galiläa, wie er auch von Matthäus erzählt wird. Indem er dieses Wunder vollbringt, stillt Jesus nicht nur den physischen Hunger einer 5.000-köpfigen Menschenmenge, sondern weist auch auf das Wesen seines Dienstes und die Erfüllung der messianischen Prophezeiungen hin. Er ist der erwartete Messias, derjenige, der das Reich Gottes in unsere Nähe bringt, eine Realität, die sich sowohl in Worten als auch in konkreten Taten der Liebe und Gerechtigkeit manifestiert. 

Die Erzählung beginnt damit, dass Jesus Christus sich an einen verlassenen Ort zurückzieht, nachdem er vom Tod Johannes des Täufers erfahren hat. Trotzdem folgt ihm eine große Menschenmenge. Als Jesus die Menschenmenge sieht, hat er Mitleid mit ihnen, denn sie sind „wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Markus 6,34). Er heilt die Kranken und kümmert sich um die Bedürfnisse der Menschen und zeigt damit, dass Gottes Mitgefühl keine Grenzen kennt.

Das erinnert uns daran, dass Jesus uns in Zeiten der Not sieht und sich mit Liebe und Mitgefühl um uns kümmert. Angesichts der Notwendigkeit, die Menge zu speisen, bringen die Jünger Jesus nur fünf Brote und zwei Fische. Er lehrt uns, dass es nicht darauf ankommt, wie viel wir haben, sondern was wir mit dem tun, was wir haben. Wenn wir unser Weniges in Jesu Hände geben, ist er in der Lage, Großes zu tun. Diese Lektion ist ein Aufruf an uns, unsere Gaben, Talente und Ressourcen anzubieten, egal wie klein sie sind, damit Gott sie zu seiner Ehre vervielfachen kann. 

Jesus nimmt die Brote und Fische, dankt, bricht das Brot und teilt es an die Menge aus. Alle essen und werden satt, und es bleiben immer noch zwölf Körbe voller Stücke übrig. Das zeigt uns, dass Gott reichlich vorhanden ist. 

Er erfüllt nicht nur unsere Bedürfnisse, sondern er tut dies auch großzügig. In einer Welt, die oft von Knappheit und Sättigung geprägt ist, erinnert uns dieses Wunder eindringlich daran, dass Gott für uns im Überfluss sorgt. 

Ein wichtiger Aspekt dieser Geschichte ist die Gemeinschaft, die sich um das Teilen des Brotes bildet. Jesus teilt die Menge in Gruppen ein und verteilt das Essen. So entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft und des Teilens, das das Wesen des Reiches Gottes widerspiegelt. Wir sind dazu aufgerufen, in Gemeinschaft zu leben, unsere Ressourcen zu teilen und füreinander da zu sein. Die Kirche ist ein Spiegelbild dieses Reiches, in dem jeder eingeladen ist, mitzumachen und satt zu werden.

Die Geschichte von der Brotvermehrung fordert uns heraus, Gott als unserem Versorger zu vertrauen, ihm das Wenige, das wir haben, anzubieten, in Gemeinschaft zu leben und Werkzeuge seiner Großzügigkeit zu sein. In Zeiten der Krise, der Entmutigung oder des Mangels sollten wir uns daran erinnern, dass Jesus Christus bei uns ist und bereit ist, unsere Situation zu verändern und uns mit seiner Fülle zu erfüllen. 

Heute sind wir aufgerufen, das Beispiel Jesu Christi zu leben. Liebe verbindet und bringt Menschen zusammen und schafft GemeinschaBen, in denen Ideen und Güter geteilt werden. Der Glaube wird in einer GemeinschaB gelebt, in deren Mittelpunkt Jesus Christus steht, der Ungerechtigkeit und mangelnde Liebe bekämpft und die Menschen am Rande der Gesellschaft aufnimmt. Die Kirche ist dazu aufgerufen, ein lebendiges Zeichen der Liebe Gottes in dieser Welt zu sein, authentisch zu kommunizieren und Diakonie zu leben. Mögen wir Inspiration finden, um mit Glauben, Großzügigkeit und Mitgefühl zu leben, immer im Vertrauen auf die Gnade, Liebe und Barmherzigkeit unseres Herrn. Möge es so sein. Amen

Maria Isabel Thiede, Brasilien
 ist PhD Studentin der Theologie in Leipzig und Jena

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