Perspektive von Alwin Eappen, Kerala, Indien
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Arbeitsaufgaben
- Was ist für den Autor das eigentliche Wunder in der Erzählung?
- Welche Rolle spielt im Text die Sorge für die Menschen?
- Wie wichtig ist der Aspekt des Teilens?
Arbeitsmaterial
„Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische“ Johannes 6:9
Die Speisung der Menschenmenge ist ein Wunder, das in allen vier Evangelien erwähnt wird. Während die Einzelheiten und Orte der Ereignisse variieren, bleibt das zentrale Thema gleich: Jesus zeigte Mitgefühl für die Menschenmenge. Aus persönlicher Sicht kommt dem Bericht über die Speisung der Volksmenge in Johannes 6 eine besondere Bedeutung unter den verschiedenen Berichten über dieses Ereignis zu. Wir erinnern uns mit tiefer Bewunderung an den kleinen Jungen, der selbstlos seine Mahlzeit mit den Massen teilte. Nur Johannes ist derjenige, der diesen aufgeschlossenen Jungen erwähnt. Der Bruder des Petrus, Andreas, sagt: „Hier ist ein Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen“. Doch schon im nächsten Moment äußert er seine Besorgnis: „Aber was sind sie unter so vielen Menschen?“
Christus vollbringt das große Wunder der Brotvermehrung, während das Kind das Wunder des freundlichen Teilens vollbringt. Das Kind vollbringt das Wunder der Großzügigkeit und Freundlichkeit, indem es seine Nahrung bereitwillig mit anderen teilt.
Wir als Kinder müssen uns fragen, wie wir auf eine solche Situation reagiert hätten. Dieser Akt der Freundlichkeit und des Teilens, den dieser Junge gezeigt hat, erinnert uns eindringlich daran, wie wichtig Mitgefühl und Selbstlosigkeit in unserem Leben sind.
Denn die Zeit, in der wir leben, verlangt die Bedürfnisse solch gutherziger Menschen. Deshalb wurden sie alle satt, und die übrig gebliebenen Reste wurden in zwölf Körben gesammelt. Wenn wir unsere Herzen öffnen, um mit Freundlichkeit zu teilen, wird Gott sich vermehren, und die Schöpfung wird zufrieden sein. Der Krug mit Mehl und der Krug mit Öl der Witwe in Zarephat (1. Könige 17,7-16) erzählt eine solche Geschichte. Es gibt eine schöne Geschichte über einen christlichen Mönch, der in einer Wüste lebte. Einmal mediIerte der Mönch in seiner Höhle in einem Berg. Eine Ameise kam zu ihm und erzählte ihm von seiner armen Lage. Der Mönch hörte sich alles schweigend an.
Schließlich nahm der Mönch ein Stück Stein von der Höhlenwand und legte es der Ameise vor die Nase. Die hungrige Ameise probierte es. Zu ihrer Überraschung schmeckte es süß. Die Ameise sagte, sie schmecke süß. Der Mönch lächelte. Das Gesteinsstück wurde in Zucker verwandelt. Diese Geschichte ist ein Zeugnis für die verwandelnde Kraft der Freundlichkeit.
Alles, was mit Freundlichkeit gegeben wird, schmeckt süß. Eines der grundlegenden Prinzipien des christlichen Lebens ist es, mit dem Geist des Mitgefühls und der Empathie zu geben.
Ja, was auch immer mit Freundlichkeit gegeben wird, wird süß schmecken. Diejenigen, die mit Freundlichkeit geben, werden auch die Süße schmecken. Und das Leben derer, die freundlich empfangen haben, wird versüßt werden. Diese Süße ist nicht nur eine Metapher, sondern ein greifbares Ergebnis unseres mitfühlenden Handelns. Sie erinnert uns daran, dass jeder noch so kleine Akt der Freundlichkeit die Kraft hat, das Leben eines anderen Menschen zu verändern.
P. Aswin Varghese Eappen – stammt aus Kerala, Indien und gehört der Indischen Orthodoxen Kirche an. Zur Zeit im Masterstudium in Erfurt.