M5 Die Bedeutung des Wassers in der Bibel

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Arbeitsaufgaben

  1. Gestalten Sie eine Wortwolke mit Assoziationen zum Stichwort Wasser.
  2. Arbeiten Sie die wesentlichen Aussagen der einzelnen Abschnitte des Textes „Die Bedeutung des Wassers in der Bibel“ heraus und formulieren Sie jeweils die Kernaussage in einem Satz.

Wasser ist in der Vorstellung des Ersten (Alten) und des Zweiten (Neuen) Testaments ein Leben schaffendes, Leben erhaltendes und das Leben bedrohendes Element.

Erstes (Altes) Testament

Wasser als Leben spendendes Element
Wasser dient dem Erhalt des Lebens und ermöglicht Fruchtbarkeit und Wachstum. Es wird verstanden als Ausdruck des Segens Gottes, der das Land mit Wasser vom Himmel (Regen) und aus der Erde (Quellen) versorgte. Gerade unter den durch häufige lange Trockenzeiten und Dürren geprägten klimatischen Bedingungen in Palästina und im gesamten Vorderen Orient war das Vorhandensein von ausreichend Wasser überlebenswichtig. Wasser war so existenziell wichtig, dass niemandem, auch nicht Fremden oder Feinden der Zugang zu Wasser verwehrt werden durfte. Wasser diente darüber hinaus der rituellen und profanen Reinigung.

Wasser als Leben bedrohendes Element
Wegen seiner Vernichtungskraft wird die Überflutung mit Wasser von Gott sowohl als Strafe gegenüber dem Volk Israel (Sintfluterzählung) als auch gegenüber den Feinden (Untergang der ägyptischen Streitmacht im Schilfmeer in der Exoduserzählung). Die bedrohliche Seite des Wassers wurde u.a. auch mit den Meeren und deren Wogen und Wellen in Verbindung gebracht (Jonaerzählung).

Wasser symbolisch
In der Bildsprache wird die lebenserhaltende Kraft des Wassers in den Vordergrund gestellt. Gott wird „Quelle des lebendigen Wassers“ (Jer 2,13) oder „Quelle des Lebens“ (Ps 36,10) genannt. Vergänglichkeit und Tod werden durch Verschütten oder Ausschütten von Wasser symbolisiert (Ps 79,3). In den Schöpfungserzählungen wird das Vorhandensein von ausreichend Wasser zur Beschreibung des idealen Lebens für die Menschen beschrieben (Garten Eden – 4 Ströme). Auch im Blick auf die Zukunft des Volkes Israels wird das Bild von ausreichend bewässerten Gärten und Wasserquellen, die nicht vergehen, verwendet (Jes 12,3). Der für die Geschichte Israels entscheidende Tempel wird ebenfalls mit Wasser in Verbindung gebracht. Viele Texte verbinden den Tempel mit einer dort entspringenden Quelle. Das macht deutlich, dass das Wasser als Gabe Gottes anzusehen ist (Ez 47).

Zweites (Neues) Testament

Wasser als Leben spendendes und als Leben bedrohendes Element
Die Bezugnahmen auf Wasser sind ähnlich vielseitig wie im Ersten Testament. Wasser erscheint in seiner Funktion als Trinkwasser und als Reinigungsmittel (Lk 7,36-50; Mk 7,2ff). Die Geschichte von der Sturmstillung (Mk 4,35ff par.) zeigt die bedrohliche Seite des Wassers.

Wasser symbolisch
Symbolisch ist das Waschen der Hände „in Unschuld“ durch Pilatus aufzufassen (Mt 27,24f), der mit dieser Zeichenhandlung alle Schuld am Tode Jesu von sich weist. Das Evangelium nach Johannes zeigt die heilende und reinigende Kraft des Wassers auf. Die Verbindung von Wasser und Leben wird von hervorgehoben, wenn von Jesus „Ströme lebendigen Wassers ausgehen“. Wichtig ist neutestamentlich vor allem der Zusammenhang von Wasser und Taufe, also Reinigung, Neuanfang und Eingliederung in den Leib Christi, in die Gemeinschaft der Glaubenden.



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