M6b Klimaveränderungen im Globalen Süden und Norden [Gruppe II]

Wasser in Bangladessh

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Arbeitsaufgaben

  1. Beschreiben Sie die Hauptprobleme, die der Klimawandel für Bangladesch verursacht.
  2. Erklären Sie die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Bewohner:innen Bangladeschs.
  3. Erläutern Sie, warum die Situation in Bangladesch ein Beispiel für das Thema Klimagerechtigkeit ist.
  4. Diskutieren Sie, wer die Verantwortung für die Unterstützung dieses Landes trägt, und begründen Sie Ihre Meinung.
Dhaka city view from Mirpur Beribadh, Dhaka, Bangladesh
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Die Volksrepublik Bangladesch ist von den Staaten Indien, Myanmar sowie dem Indischen Ozean umgeben. Die Hauptstadt des Landes ist Dhaka, wobei die Landessprache Bengalisch ist. Bis zum Jahr 1947 war das Land britische Kolonie und gehörte anschließend zu Pakistan. Seit dem Jahr 1971 genießt das Land Unabhängigkeit. Bangladesch zählt zu den ökonomisch schwächsten Ländern weltweit und ist in hohem Maße von der Textilindustrie abhängig. Ein weiterer, für die Volkswirtschaft des Landes bedeutsamer Sektor ist die Landwirtschaft. Die Bevölkerungsdichte gehört zu den höchsten weltweit. Das Land ist durch eine geringe topografische Vielfalt gekennzeichnet und weist an vielen Orten lediglich eine geringe Höhe über dem Meeresspiegel auf. Ein Drittel des Staatsgebiets ist Küstenzone. Die Bedrohung Bangladeschs durch den Anstieg des Meeresspiegels und weitere Auswirkungen des Klimawandels, wie Stürme und Überschwemmungen, ist evident. Diesbezüglich ist jedoch zu berücksichtigen, dass Bangladesch lediglich einen geringen Beitrag zum globalen CO₂-Ausstoß leistet.

Die Flüsse des Ganges-Brahmaputra-Deltas werden durch Wasser gespeist, welches am Himalaya abregnet. Infolgedessen kommt es nahezu jedes Jahr zu Überschwemmungen entlang der großen Flüsse, welche Sedimente ablagern und dadurch das Land fruchtbar machen. Jedoch resultieren übermäßig lange und zu frühe Überschwemmungen in Ernteeinbußen sowie großer Not bei der Bevölkerung. Die Überschwemmungen aus Richtung des Ozeans führen zu einer Versalzung von Boden und Grundwasser. Die gegenwärtige Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass Süßwasser bereits knapp ist. Zwischen 1973 und 2009 hat sich die Landfläche mit hohem Salzgehalt um 20 Prozent vergrößert. Zudem ist zu beobachten, dass auch viele Kilometer landeinwärts das Wachstum von Reis eingestellt hat.

Der natürliche Hochwasserschutz wird durch Mangroven gewährleistet, welche in Salzwasser wachsende Bäume sind. Durch den Meeresspiegelanstieg nehmen die Wurzeln Schaden, wodurch zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere sowie die Menschen im Hinterland bedroht sind. Im Golf von Bengalen entstehen mehr als 60 Prozent aller tropischen Wirbelstürme der Erde. Die Sturmfluten überschwemmen Böden und Gewässer, infolgedessen diese Böden versalzen. Die Verknappung des Süßwassers führt zu Trinkwassermangel und Ernteausfällen. Zudem wird der Monsun, der große Mengen an Regenwasser bringt, durch den Klimawandel zunehmend unzuverlässiger. Dies hat zur Folge, dass viele Bäuerinnen und Bauern keinen Reis mehr anbauen, sondern ihr Land fluten, um Garnelen und andere Meeresfrüchte zu züchten. Dadurch wird die Versalzung von Grund und Boden weiter vorangetrieben. Unter den Folgen des Klimawandels leiden insbesondere die armen Bevölkerungsschichten. Diese sind gezwungen, sich an die Klimaveränderungen anzupassen. Der Anteil Bangladeschs an den weltweiten CO₂-Emissionen ist vergleichsweise gering. Im Jahr 2018 belief sich der durchschnittliche CO₂-Ausstoß pro Kopf in Bangladesch auf 0,56 Tonnen, während er in Deutschland bei 9,15 Tonnen lag.



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