M7 Das Klimaabkommen von Paris und die Frage nach Klimagerechtigkeit

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Arbeitsaufgaben

  1. Sehen Sie sich die Videos von Brot für die Welt zum Pariser Klimaabkommen (https://www.youtube.com/watch?v=SREtWjmfkgA (M7a) und das Interview mit Sabine Minninger zur Klimagerechtigkeit (https://www.youtube.com/watch?v=lqMdex_ivdI&t=69s (M7b).
  2. Diskutieren Sie die drei genannten Hauptziele des Pariser Klimaabkommens im Blick auf Konsequenzen für ihr eigenes persönliches Leben und für die Gesellschaften, Staaten und Wirtschaftsunternehmen im Globalen Norden.
  3. Formulieren Sie in Einzelarbeit eine Definition des Begriffs „Klimagerechtigkeit“ in maximal 30–35 Worten.

Das „Übereinkommen von Paris“ wurde am 12. Dezember 2015 auf der Weltklimakonferenz beschlossen. Mit Blick auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung1 verpflichteten sich mit diesem Übereinkommen 195 Staaten, den Klimawandel einzudämmen und die Weltwirtschaft klimafreundlich umzugestalten.

Drei Hauptziele des Abkommens:
1. Beschränkung des Anstiegs der weltweiten Durchschnittstemperatur
2. Senkung der Emissionen und Anpassung an den Klimawandel
3. Lenkung von Finanzmitteln im Einklang mit den Klimaschutzzielen

Konkret heißt es, dass der weltweite Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad Celsius, auf jeden Fall aber auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beschränkt werden soll.
Um dieses Ziel zu erreichen, dürfen 2050 nicht mehr klimaschädliche Gase2 ausgestoßen werden, als der Atmosphäre durch sogenannte Kohlenstoffsenken, also etwa Wälder, entzogen werden. Das ist nach einhelliger Meinung von (Natur-)Wissenschaftler:innen nur zu erreichen, wenn die Weltwirtschaft sofort und konsequent deutlich weniger Kohlenstoff freisetzt („Dekarbonisierung“).

Die Anpassungsfähigkeit aller, aber vor allem der besonders betroffenen, Länder an das veränderte Klima soll verbessert werden und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels erhöht werden. Das ist nur möglich durch milliardenschwere Umlenkung globaler staatlicher und privater Finanzströme in nachhaltige Investitionen. Die Länder des globalen Südens sollen finanziell und durch Wissens- und Technologietransfer dabei unterstützt werden, Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu verwirklichen.

Das Klimaabkommen von Paris bindet alle Staaten der Erde ein. Diese haben sich völkerrechtlich verpflichtet, einen nationalen Klimabeitrag zu leisten, konkrete Schritte zur Umsetzung zu erarbeiten und über Fortschritte der Bemühungen regelmäßig zu berichten.

Das Konzept der Klimagerechtigkeit betrachtet den menschengemachten Klimawandel nicht nur als Umweltproblem und technische Herausforderung, sondern in erster Linie als politisches und ethisches Thema. Der Klimawandel wird in Verbindung zu Themen wie Gleichheit, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit gesetzt.

Bislang leiden vor allem jene Länder und Bevölkerungsgruppen am stärksten unter den Folgen der Klimaerwärmung, die am wenigsten dazu beitragen und in der Vergangenheit dazu beigetragen haben. Besonders betroffen sind die Menschen im Globalen Süden, unter ihnen wiederum die Verletzlichsten, etwa indigene Gemeinschaften, Kleinbäuerinnen und -bauern, Frauen, Kinder sowie alte und kranke Menschen.

Das Konzept der Klimagerechtigkeit strebt an, Lasten und Chancen des Klimawandels global gerecht zu verteilen. Demnach müssen die Hauptverursacher des Klimawandels nicht nur ihren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch verringern. Sie stehen auch in der Verantwortung, die Entwicklungsländer angemessen dabei zu unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, klimabedingte Schäden und Verluste zu bewältigen und den Wandel zu einer klimaneutralen, zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensweise zu vollziehen.






  1. Die Agenda 2030 (aus dem Jahr 2015) ist das erste internationale Abkommen, in dem das Prinzip der Nachhaltigkeit mit der Armutsbekämpfung und der ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung verknüpft wird. ↩︎
  2. Seit Beginn der Industrialisierung um 1800 hat der Mensch ungewollt massiv Einfluss auf den natürlichen Wärmehaushalt der Erde genommen, indem er durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern immer mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre eingebracht hat. Zusammen mit Wasserdampf und anderen Gasen wie Methan, Lachgas und Fluorkohlenwasserstoffen reflektiert dieses Kohlendioxid einen Teil der Wärme, die früher in den Weltraum entweichen konnte, nun zurück zur Erde. Diese wird dadurch zunehmend aufgeheizt. Weil dieser Effekt dem Prinzip eines Treibhauses ähnelt, spricht man bei den entsprechenden Gasen von Treibhausgasen: Wie die Scheiben eines Gewächshauses verstärken sie die Wärme der Sonne und halten sie zurück. ↩︎

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