Situationsanalyse Ernährung weltweit

Noch immer hungern und verhungern täglich tausende Menschen auf der Welt. Einige der Ursachen sind Konflikte und Kriege, Dürren und Naturkatastrophen. Diese sind mitverantwortlich für Missernten und Mangelernährung. Hunger allerdings ist vor allem auf die weltweite ungerechte Verteilung von Lebensmitteln zurückzuführen.

Obwohl es mehr als genug Nahrungsmittel für die über sieben Milliarden Menschen auf der Erde gibt, litten 2021 schätzungsweise 828 Millionen Menschen Hunger. Das sind 150 Millionen Menschen mehr als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Dass so viele Menschen hungern, liegt in erster Linie am ungleichen Zugang zu Nahrungsmitteln. Vor allem Arme habe zu wenig Geld, um sich genügend Essen zu kaufen. Weitere Gründe sind Lebensmittelverschwendung und die Verwendung von Nahrungsmitteln für andere Zwecke, etwa zur Herstellung von Treibstoffen.Brot für die Welt, Ernährung

Die Ernährungslage in Deutschland und Europa ist in mehrerer Hinsicht paradox: während jährlich viele Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll landen, leiden mehr als die Hälfte der Erwachsenen unter Übergewicht, gleichzeitig klagen viele Menschen über die ständige Verteuerung bestimmter Nahrungsmittel und Produkte und können sich einiges nicht leisten.

Das diesem Unterrichtsvorhaben zu Grunde liegende Material zeigt am Beispiel einer Familie in Malawi, wie durch die Umstellung der Landwirtschaft Ernährungssicherheit hergestellt werden kann. Im täglichen Schulunterricht erwerben die Kinder ganz praktisch die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten. Aus den Schulen wird das Wissen in die Familien und Dörfer getragen, die davon nachhaltig profitieren. (Programm SCOPE).

Dabei geht es um ganzheitliches und heilendes Lernen für eine zukunftsfähige Welt. Es schafft eine neue Lernumgebung, die Schüler:innen befähigt, den gesellschaftlichen Wandel gemeinsam aktiv und verantwortungsbewusst zu gestalten.Brot für die Welt, Lernen fürs Leben, Permakultur in Malawi, Bildungsmaterial für die Grundschule, S.2

Das Unterrichtsmaterial sensibilisiert Schüler:innen für die weltweite Schieflage der Ernährungssituation und ermutigt am Beispiel des Schulprogrammes in Malawi dazu selbst praktisch zu einer bewussteren und nachhaltigeren Ernährungsweise beizutragen.

Im Religionsunterricht wird auf dem Hintergrund der biblischen Erzählung von der Speisung der 5.000 der fortwährende Zuspruch und Auftrag für Gerechtigkeit und Gemeinwohl zu sorgen, erfahrbar gemacht.

Das Projekt Malawi-Permakultur

Die Erarbeitung der globalen Perspektive in Auseinandersetzung mit der je eigenen Perspektive der Thematik ist in erster Linie orientiert am Material von „Brot für die Welt“ zur Malawi-Permakultur. In der Erläuterung des Projektes heißt es dazu:

Mit Unterstützung von Brot für die Welt ermöglicht unsere Partnerorganisation SCOPE den Menschen trotz der schwierigen Bedingungen gesunde Lebensmittel anzubauen. Den Kontakt zur Bevölkerung sucht die Organisation über die Schulen: ‚Dort erreichen wir zwei Generationen auf einmal: die Kinder und ihre Eltern‘, erklärt Leiterin ChifundoKhokwa. Inzwischen arbeitet SCOPE mit 50 Schulen in ganz Malawi zusammen, 40 der Kooperationen werden von Brot für die Welt finanziert. Von dem Projekt profitieren 40.000 Schülerinnen und Schüler – und ihre Familien.

So auch an der Grundschule von Mantchewe. Vor ein paar Jahren sah es dort noch trostlos aus: Der Hof bestand aus trockener, festgetretener Erde, außer eine Handvoll Bäume wuchs nichts. Nun spenden Pinien Schatten, am Rand des Schulhofs gedeihen Mangos, Bananen und Masukus, auch Zuckerpflaumen genannt. Im Gemüsegarten wachsen Salat und Chinakohl, Auberginen, Tomaten und Zitronengras.Brot für die Welt, Malawi

Globales Lernen

Bei der Konzeption des eigenen Unterrichtes und Erarbeitung der Thematik ist insbesondere darauf zu achten, dass Stereotype (z. B. : „uns geht es gut – denen in Malawi schlecht“, etc.) vermieden werden. Das Konzept des globalen Lernens geht grundsätzlich davon aus, dass Menschen – egal, wo sie leben und wie sie leben – voneinander und möglichst auch miteinander lernen können. Das Projekt Malawi-Permakultur eignet sich insbesondere dazu wahrzunehmen, wie „Lernen für das Leben“ (so der Titel der entsprechenden Broschüre von Brot für die Welt) gelingen kann, indem schulisches Lernen und Alltag der Menschen unmittelbar verknüpft werden, bzw. wie aus schulischen Initiativen heraus das alltägliche Leben der Menschen wichtige und sogar lebensnotwendige Veränderungen erfahren kann. In den Fragestellungen einer nachhaltigen und ressourcenschonenden sowie an lokaler Produktion orientierten gesunder Ernährung ist für schulische Zusammenhänge in Deutschland vieles durch das Projekt Malawi-Permakultur für Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern und Schulträger:innen zu lernen.

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