Klimagerechtigkeit – Schritt 1 Erkennen

Amos 5,24 (M1) assoziativ erschließen

Option 1

Schüler:innen nähern sich dem biblischen Thema „Recht und Gerechtigkeit“ über einzelne Wörter aus Amos 5,24. Dazu bearbeiten sie in Einzelarbeit M1.

Option 2

Gerechtigkeit – Bach – ströme – Recht – nie versiegender – Wasser

Die obigen 6 Begriffe werden auf Karteikarten geschrieben oder am Smartboard präsentiert. Die Schüler:innen bearbeiten dann in Einzel- oder Partner:innenarbeit die in M1 formulierten Arbeitsaufgaben.

Vertiefung I

Die Lehrkraft stellt den Text vor, wie er tatsächlich in der Bibel bei Amos 5,24 heißt: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ (Visualisierung durch Tafelanschrieb oder auf dem Smartboard

Im Unterrichtsgespräch wird im Vergleich der von den Schüler:innen gefundenen Synonyme herausgearbeitet, dass das Verb „ströme“ sehr dynamisch ist und praktisch ein Superlativ von „fließen“ ist. Anschließend werden die Konsequenzen für das Verständnis von Amos 5,24 diskutiert, wenn es dort heißt: Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. Auch die Beschreibung der Gerechtigkeit als nie versiegender Bach kann für die weitere Auseinandersetzung fruchtbar gemacht werden..

Vertiefung II

Option 1 Diskussion der sozialen Realität(en)

Mit den Schüler:innen werden im Unterrichtsgespräch Situationen, Beispiele aus der gesellschaftlichen Wirklichkeit und möglichst ihrer eigenen Lebenswelt erschlossen, in denen Recht und Gerechtigkeit nicht als strömend oder sogar als versiegender ober bereits versiegter Bach wahrgenommen werden.

Option 2 Diskussion und Positionierung

Die Lehrkraft nennt Beispiele, in denen die Existenz von Recht und Gerechtigkeit (mindestens) fraglich, auf jeden Fall nicht sicher gegeben ist.

Die Schüler:innen werden gebeten, sich jeweils auf einer Linie zwischen „Recht und Gerechtigkeit“ und „Unrecht und Ungerechtigkeit“ zu positionieren.

Über die einzelnen Positionierungen wird dann diskutiert.

Die Erarbeitung von M 2 (Propheten – Kämpfer für Gerechtigkeit Gottes) und M 3 (Gerechtigkeit im Kontext der Bibel) kann arbeitsteilig oder insgesamt miteinander vollzogen werden. Bei arbeitsteiliger Erarbeitung ist sicher zu stellen, dass alle Schüler:innen die jeweiligen Arbeitsergebnisse der anderen Gruppe zur Kenntnis nehmen können (Präsentation).

Die Schüler:innen lesen M 2 und bearbeiten in Einzelarbeit die folgenden Arbeitsaufgaben. Die eigenen Ergebnisse werden dann mit Hilfe der Methode Think – Pair – Share überprüft, ergänzt und gesichert.

Die Schüler:innen lesen M 3 und bearbeiten in Einzelarbeit die folgenden Arbeitsaufgaben. Die eigenen Ergebnisse werden dann mit Hilfe der Methode Think – Pair – Share überprüft, ergänzt und gesichert.

Nahtstelle

In einem (kurzen) Vortrag der Lehrkraft über Unheils- und Heilsprophetie wird eine Brücke gebaut zur Vertiefung der prophetischen Forderung nach dem Strömen von Recht und Gerechtigkeit bei Amos und der Vision der Verwirklichung des Strömens von Gottes Recht und Gerechtigkeit für das ganze Volk Israel, ausgehend von Gottes Gegenwart im Tempel bei Ezechiel (47):

Wenn man den Worten des Amos und vieler anderer Prophet:innen der Bibel zuhört, kann man den Eindruck gewinnen, dass sie in erster Linie Unheil verkünden, in der Regel als Strafhandlung Gottes aufgrund von Fehlverhalten Einzelner oder des gesamten Volkes. Daher nennt die theologische Forschung diese Prophet:innen auch „Unheilsprophet:innen“. Allerdings gibt es auch eine andere Seite. Denn grundsätzlich gilt: Ziel Gottes mit der Welt ist nicht das Unheil, sondern das Heil; Unheil ist nur ein notwendiger Zwischenschritt zur Vollendung des Heils. Alle Prophet:innenbücher enthalten daher auch Heilsworte für die eschatologische Zukunft.

Immer wieder finden sich Stellen in der Bibel, in denen polemisch über Heilsprophet:innen gesprochen wird. Damit sind dann diejenigen gemeint, die dort Heil verkünden, wo eigentlich Unheil das Richtige wäre, die also das Volk beruhigen, statt es aufzurütteln und zur Abkehr von falschen Wegen aufzufordern.

Das Ziel der Unheilsprophet:innen ist nicht die Verwirklichung der göttlichen Strafe, sondern Umkehr von falschen Entwicklungen und das Erreichen des Heils, also eines guten und gesunden Zustand für alle. Wenn Amos sagt: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“, dann wird damit ein Wunsch zum Ausdruck gebracht. So soll es sein. Was sich dann ereignet, kann man bei einem anderen biblischen Propheten lesen, bei Ezechiel im Kapitel 47 mit der Überschrift „Der Fluss des Lebens“.

Vertiefung Ez 47 (M4)

Option 1

Die Schüler:innen lesen im Kurs reihum miteinander laut Ez 47 nach der Übersetzung der BasisBibel (M4) und visualisieren anschließend in Einzelarbeit den Bibeltext als Strukturbild, indem sie sich am Verlauf des Wassers orientieren (Alternativen: Anfertigung einer Collage oder einer Zeichnung). Einzelne Ergebnisse werden dann im Kurs vorgestellt.

Option 2

Die Schüler:innen erschließen sich eigenständig Ez 47 anhand der folgenden Leitfragen:

1. Welche Bedeutung hat es, dass das Wasser unter der Türschwelle des Tempels hervorsprudelt (Ez 47,1) für die Auslegung des gesamten Textes?

2. An welchen Stellen des Textes entdecken Sie das Gegensatzpaar „tot – lebendig“?

3. Welche Bedeutung haben Salzwasser und Süßwasser in der Vision des Ezechiel?

Erarbeitung II Wasser, ein Symbol für Leben und Tod (M5)

Die Schüler:innen gestalten in Einzelarbeit eine Wortwolke mit Assoziationen zum Stichwort Wasser (entweder mit Stift und Papier oder digital).

Aus den einzelnen gefundenen und zugeordneten Begriffen wird im Rahmen der Ergebnispräsentation im Unterrichtsgespräch ein Cluster mit drei Spalten (zunächst ohne Überschrift) per Tafelanschrieb oder Smartboard visualisiert. Die Lehrkraft sortiert unter aktiver Mitwirkung der Schüler:innen die Assoziationen zum Wasser in drei Kategorien (1. Wasser als Leben spendend – 2. Wasser als sowohl Leben spendend als auch Leben bedrohend – 3. Wasser als Leben bedrohend). Nach dem gemeinsamen Cluster suchen und einigen sich die Schüler:innen auf Überschriften, die in etwa 1,2,3 abbilden.

Die Schüler:innen erarbeiten in Einzelarbeit M5 „Die Bedeutung des Wassers in der Bibel“, indem sie für die wesentlichen Aussagen der einzelnen Abschnitte jeweils eine Kernaussage in einem Satz formulieren.

Vertiefung und Verknüpfung mit der Lebens. und Erfahrungswelt der Schüler:innen

Im Rahmen eines Unterrichtsgesprächs zur Frage, an welchen Stellen im persönlichen Leben der Schüler:innen oder in ihrer Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit die Frage von Wasser eine Rolle spielt, werden die genannten Dinge zusammengetragen und via Tafelbild/Smartboard zur Weiterarbeit festgehalten (mögliche Antworten: Dürre, Dauerregen, Überschwemmungen, steigender Meeresspiegel, Versalzung von Süßwasser, Durst, Klimawandel…).

Kompetenzen

  • Die Schüler:innen vertiefen ihr Wissen über biblische Propheten
  • Sie erschließen die Begriffe Recht und Gerechtigkeit (vor allem im Ersten Testament).
  • Sie lernen die Bedeutung von Wasser in biblischer Perspektive kennen und verbinden diese mit ihrem Wissen über Wasser und Wasservorkommen.
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