Klimagerechtigkeit – Schritt 2 Begreifen

Erarbeitung I Auswirkungen von Klimaveränderungen

Option 1

Methoden: Think-pair-share und Gruppenpuzzle

Die Schüler:innen erschließen sich Auswirkungen der Klimaveränderungen (M6). Als Beispiele dienen die Inselstaaten Tuvalu und Kiribati, die durch den Anstieg des Meereswasserspiegels im Pazifik zu verschwinden drohen, Bangladesch, das durch Überflutungen und Versalzung von Süßwasser bedroht wird, das Ahrtal in Deutschland, in dem 2021 eine Flutkatastrophe verheerende Schäden angerichtet hat, und Äthiopien, wo Dürreperioden immer wieder die Lebensgrundlage der Menschen bedrohen.

Die Schüler:innen bearbeiten dazu in Einzelarbeit jeweils die Arbeitsaufgaben zu einem der genannten Fälle (think). Danach tauschen sie sich mit den anderen Schüler:innen, die dieselbe Thematik bearbeitet haben, aus (pair). Ergebnisse werden verglichen, korrigiert, ergänzt. Anschließend bilden sich 4 Gruppen (mit ungefähr gleicher Größe) mit Vertreter:innen jeder Arbeitsgruppe, in denen nacheinander die Ergebnisse präsentiert und besprochen werden (share).

Option 2

Die Schüler:innen erarbeiten exemplarisch eines der genannten Themengebiete (Es bietet sich dann an, das Material durch weiteres oder durch Internetrecherchen zu ergänzen). Ergebnisse werden dann im Plenum vorgestellt und besprochen.

Option 3

Die Schüler:innen erarbeiten exemplarisch mehrere oder alle der genannten Themengebiete nacheinander. Ergebnisse werden dann jeweils im Plenum vorgestellt und besprochen.

Option 4

Die Schüler:innen recherchieren eigenständig zur Frage: „Klimawandel und Wasser weltweit“ und präsentieren ihre Rechercheergebnisse.

Hinweis:

Hier kann auch fächerübergreifend mit dem Fach Erdkunde/Geographie gearbeitet werden.

Sicherung und Vertiefung im Unterrichtsgespräch

Die Ergebnisse der Erarbeitung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Frage nach dem Wasser weltweit münden in ein Unterrichtsgespräch über mögliche Maßnahmen zur Verhinderung, bzw. Linderung der Folgen des Klimawandels. Dazu können diese Leitfragen beitragen:

  1. Überlegen Sie und beschreiben Sie internationale Maßnahmen, die ergriffen werden könnten, um die Inselstaaten Tuvalu und Kiribati, bzw. die Länder Bangladesch und Äthiopien, im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.
  2. Überlegen und beschreiben Sie internationale Maßnahmen, die ergriffen werden könnten, um Länder beim Wiederaufbau nach Extremwetterereignissen (wie z.B. im Ahrtal) zu unterstützen.
  3. Diskutieren Sie die Rolle der Industrieländer bei der Umsetzung dieser Maßnahmen und deren Verantwortung.

Erarbeitung II (Internationale) Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels

Die Schüler:innen lernen das Klimaabkommen von Paris (2015) und die dort getroffenen Entscheidungen kennen. Dazu informieren sie sich anhand von zwei kurzen Videos über das Pariser Klimaabkommen und die Frage von Klimagerechtigkeit. Anschließend werden nach der Lektüre eines Informationstextes (M7) im Unterrichtsgespräch die drei Hauptziele des Pariser Klimaabkommens diskutiert.

Die Schüler:innen formulieren eine Definition des Begriffes „Klimagerechtigkeit“ und stellen diese im Unterricht vor und zur Diskussion.

(Mögliche) Vertiefung/Ergänzung

Da sich die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ und die „Sustainable Development Goals (SDGs)“ und das Pariser Klimaabkommen ergänzen und die SDGs Grundlage des Orientierungsrahmens für Bildung und nachhaltige Entwicklung bilden, können diese an dieser Stelle ergänzend erarbeitet werden (M8).

Außerdem können die Schüler:innen sich mit Hilfe von Rankings mit dem jeweiligen Stellenwert der einzelnen SDGs für sie selbst auseinandersetzen.

Ein lokaler Bezug kann hergestellt werden durch Recherche und Analyse des Standes der Umsetzung der Ziele im jeweiligen Wohnort.

Vertiefung Klimagerechtigkeit und Bangladesch (Klimaklagen)

Die u.a. in der Erarbeitungsphase I gewonnenen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels in Bangladesch (Mitglieder der Gruppe II als Spezialisten einbinden!) werden durch die Auseinandersetzung mit der Klage des Rechtsanwältin Yi Yi Prue vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vertieft (M9). Dazu informieren sich die Schüler:innen zunächst noch einmal über die Auswirkungen des Klimawandels in Bangladesch mit Blick auf ökologische, ökonomische und soziale Folgen. Anschließend setzen sie sich mit der Klimaklage unter dem Aspekt der Klimagerechtigkeit auseinander, indem sie die Konsequenzen aus der erfolgreichen Klage für das Leben in Deutschland und in Bangladesch erörtern.

Die Schüler:innen erschließen sich anhand von M 10 das Konzept des „Handabdrucks“. Dabei wird in Aufnahme von Material von Brot für die Welt (https://www.brot-fuer-die-welt.de/downloads/global-lernen-handabdruck/) der Unterschied zum ökologischen Fußabdruck herausgearbeitet (individuelles versus strukturveränderndes Engagement). Mit Hilfe des a.a.O. auffindbaren Materials ist ggf. eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem „Handabdruck“ möglich.

Kompetenzen

  • Die Schüler:innen lernen anhand von Materialien von Brot für die Welt die problematische Situation des vom Klimawandel besonders betroffenen Bangladesh kennen.
  • Sie setzen sich krtisch mit der von der aus Bangladesh stammenden Rechtsanwältin Yi Yi Prue vor dem Bundesverfassungsgericht eingebrachten Klimaklage auseinander.
  • Sie lernen das Konzept des „Handabdrucks“ als Alternative zum bekannten „ökologischen Fußabdruck“ und die Unterschiede zwischen beiden Konzepten kennen und sind in der Lage die Konzepte zu bewerten.

Material

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