Und alle werden satt – Schritt 3 Handeln

Anwendungen in der eigenen (schulischen) Praxis

Den Abschluss des Unterrichtsvorhabens bildet die Frage nach den Konsequenzen aus den Ergebnissen für die eigene Praxis vor Ort. Global lernen und denken muss, um nachhaltig wirken zu können, mindestens exemplarisch zu bewusstem, ggf. veränderten, lokalem Handeln führen.

Gemeinsames Frühstück

Sehr einfach umzusetzen ist (auch nur mit Bezug auf Verteilungsgerechtigkeit ohne Malawi-Permakultur-Erkenntnisse): Es wird ein gemeinsames Frühstück mit den von den Schüler:innen sowieso mitgebrachten Lebensmitteln eingenommen. Allerdings isst nicht jede:r das eigene Mitgebrachte, sondern es wird aus allen zur Verfügung stehenden ein Buffet – besser ein gemeinsam gedeckter Tisch, an dem alle sitzen – vorbereitet. (Achtung: Das Vorhaben nicht zuvor ankündigen, um zu vermeiden, dass Schüler:innen extra für das gemeinsame Frühstück Nahrungsmittel – und dann nicht selten im Übermaß – mitbringen).

Hinweis

Armutssensibilität im RU gebietet es alles zu vermeiden, was ärmere Kinder entweder von vorneherein ausschließt oder bloßstellen könnte.

Option 1 Mitbringen aus Eigenanbau

Vor allem in ländlichen Gebieten umsetzbar: Schüler:innen bringen Lebensmittel aus dem eigenen (Garten-)Anbau mit und gemeinsam wird daraus ein gemeinsames Frühstück/eine Mahlzeit zubereitet.

Option 2 Lebensmittel selbst anbauen (langfristig)

Etwas aufwändiger und vor allem zeitintensiver und daher besonders als längerfristiges Projekt geeignet: Schüler:innen bauen selbst etwas Gemüse (im Garten, auf dem Balkon, an einer Stelle in der Schule) an. Jede:r zieht Gemüse oder Kräuter und es gibt später für alle einen Salat oder z.B. aus Kohlrabi, Möhren etc. eine Suppe.

Option 3 Außerschulischer Lernort A

Schüler:innen besuchen und besichtigen einen landwirtschaftlichen Betrieb in ihrem Umfeld und diskutieren mit der/m Landwirt:in die Situation der Nahrungsmittelproduktion (geht sowohl auf einem „konventionellen“ Hof als auch auf einem Biohof). Ansprechpartner:in sind hier neben den Höfen vor Ort die Landwirtschaftskammern, die je nach Bundesland auch eigene Lernsettings, z.B. unter dem Titel „Lernort Bauernhof“ anbieten.

Option 4 Außerschulischer Lernort B

Im Rahmen einer Exkursion, z.B. einer Kräuterwanderung, wird von den Schüler:innen erschlossen, was es an essbaren Wildpflanzen etc. gibt.

Option 5 Permakultur im Schulgarten

Schüler:innen legen miteinander einen Schulgarten auf dem Schulgelände an oder gestalten diesen (zumindest teilweise) nach Maßgaben der Permakultur um.

Option 6 Schulspeisung

Schüler:innen setzen sich unter den Aspekten von nachhaltiger Produktion und angemessener Preisgestaltung mit dem bei ihnen angebotenen Schulessen (Mensa) auseinander. Ein Beispiel ist die Schillerschule Erbach.

Kompetenzerwerb

  • Die Schüler:innen können durch praktisches Handeln an ausgewählten Projekten ihre eigenen Möglichkeiten zur Veränderung und Verbesserung der (eigenen und globalen) Ernährungssituation erleben und reflektieren.
  • Die Schüler:innen können durch die persönliche Beteiligung am gemeinsamen Essen und Teilen die gemeinschaftsfördernden und christlichen Aspekte des Füreinander-Sorgens erleben und nachvollziehen.
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